iTunes und App Store: Apple gewährt 14 Tage Rückgaberecht auf Downloads

Bislang mussten Kunden bei Nichtgefallen von online erworbenen Produkten auf Kulanz der Apple-Mitarbeiter hoffen. Nun können Nutzer ihre Bücher, Apps & Co. innerhalb von zwei Wochen problemlos zurückgeben. Allerdings gibt es dabei auch ein paar Ausnahmen:

Bild: Apple
Apples iPad 15inch.

Bei Unzufriedenheit Geld zurück? Diese einfache Regel gilt jetzt auch für Downloads im iTunes- und App Store. Apple hat seine Geschäftsbedingungen geändert und räumt ab sofort ein 14-tägiges Rückgaberecht für digitale Einkäufe ein.

Vereinfachtes Rückgabeverfahren

In den neuen ABG-Bedingungen zum Widerrufsrecht, die Apple auch in einem separaten PDF-Dokument zusammengefasst hat [http://www.apple.com/legal/internet-services/itunes/de/rightofwithdrawal-de.pdf], heißt es: "Wenn Sie Ihre Bestellung rückgängig machen möchten, können Sie sie binnen 14 Tagen nachdem Sie die Quittung erhalten haben ohne Angabe von Gründen widerrufen". Ausnahmen bilden dabei jedoch iTunes Match, Serienpässe sowie eingelöste Geschenkkarten.

Hier sollten Kunden auf Anraten von Apple den iTunes-Support kontaktieren, der daraufhin den Rückgabewunsch überprüft. Bei allen anderen Fällen lässt sich der Kauf mit einem einfachen Klick auf den "Problem melden"-Button in der E-Mail-Quittung oder der jeweiligen Artikelseite widerrufen. Sollten Nutzer aus irgendwelchen Gründen keinen Zugang zu iTunes haben, lassen sich die Einkäufe auch über ein neu eingerichtetes Rückgabeportal stornieren. Auf der Internetseite reportaproblem.apple.com erhalten iTunes-Kunden eine Liste der zuletzt getätigten Einkäufe mit der Möglichkeit, diese zu widerrufen.

Apple hält sich Hintertür offen

Kunden sollten allerdings beachten, dass eine Stornierung nur durchgeführt werden kann, wenn Apple vor Ablauf der 14-Tage-Frist über den Widerruf informiert wird. Bei rechtzeitigem Eingang wird dann der Kaufpreis ohne Abzug von Gebühren binnen zwei Wochen zurückerstattet. In den neuen AGB hält sich Apple allerdings auch ein kleines Hintertürchen offen.

So heißt es in einer Klausel unter dem Punkt „Ausnahme zum Widerrufsrecht“, dass Bestellungen für digitale Güter nicht widerrufen werden können, wenn „die Lieferung mit Ihrer ausdrücklichen Zustimmung und Ihrer Kenntnisnahme, dass Sie dadurch Ihr Widerrufsrecht verlieren, begonnen hat“. Ob Apple jedoch künftig bei jedem iTunes-Kauf von dieser Ausnahmeregel Gebrauch macht und Kunden dazu zwingt bewusst auf ihr Widerrufsrecht zu verzichten, ist eher unwahrscheinlich.

AGB-Änderung wegen EU-Richtlinie

Mit dem neu eingeführten Rückgaberecht reagiert Apple auf eine EU-Richtlinie, die eigentlich schon seit Juni 2014 greift. Darin wird dem Verbraucher ein gesetzliches Widerrufsrecht von zwei Wochen für Downloads zugesprochen, an das sich Apple bisher noch nicht gehalten hatte:

Zwar zeigte sich der kalifornische Konzern äußerst kulant, wenn iTunes-Kunden getätigte Einkäufe beanstandeten, eine Verankerung in Apples Geschäftsbedingungen gab es bis vor kurzem jedoch noch nicht.

Auch andere Unternehmen wie zum Beispiel Google müssen nachbessern. Bis heute hat der Internet-Gigant seine Richtlinien noch nicht an die aktuelle Rechtslage angepasst.

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