Wann überholt Google Microsoft? Cloud Business verbessert Microsofts Quartalsergebnis

Neben den Cloud Services kann Microsoft auf Wachstum im Bereich von Software für das Internet verweisen. Hier verzeichne man, so der Software-Gigant, eine Verdoppelung der Verkäufe im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal: Entsprechend der guten Zahlen können sich Besitzer von Microsoft-Aktien freuen. So stieg der Kurs um 3,79% auf nunmehr 36,74 Euro. Im Vergleich zum Jahr 2011 entspricht dies knapp einer Verdoppelung des Aktienwertes von Microsoft. So liegt die Marktkapitalisierung derzeit bei 295,04 Milliarden Euro:

Die Umsätze des US-Softwarekonzerns Microsoft Corporation haben die Erwartungen der Börsen übertroffen. So erklärte Microsoft CEO Satya Nadella, wonach vor allem das Geschäft mit cloud computing und Anwendungslösungen für Mobile Endgeräte (mobile devices) geholfen hätten, die Verkäufe um 25% zu steigern.

Den Löwenanteil macht bei Microsoft aber nach wie vor das Geschäft mit traditioneller Software aus - also Software für die Personal Computer. Dennoch erklärte angesichts der veröffentlichten Quartalszahlen Microsoft-CEO Nadella, er sehe nach wie vor eine unsichere Zukunft für traditionelle Software. Den Grund sieht er darin, dass immer mehr Bürger sich in Clouds aufhalten würden und Apps nutzen würden und nicht mehr unbedingt auf traditionelle Software zurückgreifen würden.

Mit einem Profit von 4,54 Milliarden Dollar (3,59 Milliarden Euro) im ersten fiskalischen Quartal 2014, welches Ende September zu Ende ging, bedeutet dies 54 US-Cent (0,43 Euro) pro Anteilsschein. Aktien-Analysten waren von einem Share von 49 Cent ausgegangen.

Gewinn ging gegenüber Vorjahresvergleichs-Quartal zurück

Dennoch bedeutet der jetzige Gewinn einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahres-Vergleichsquartal 2013. Damals konnte Microsoft noch einen Gewinn von 5,24 Milliarden Dollar im Quartal ausweisen (3,59 Milliarden Euro). Microsoft argumentiert diesen starken Gewinnrückgang damit, man habe Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von über 1 Milliarden Dollar gehabt. Insbesondere die Eingliederung des Handygeschäfts von Nokia sei teuer und kräftezehrend gewesen. Doch auch Massenentlassungen von Tausenden Mitarbeitern in den vergangenen Monaten haben offensichtlich durch die Auszahlung von Abfindungen die Bilanz von Microsoft belastet.

Zudem, so Microsoft, habe man erheblich höhere Ausgaben für Marketing und Marktforschung, auch für die Entwicklung gehabt. Vor allem im Vertriebsmarketing habe man weltweit erheblich größere Anstrengungen unternommen.

So konnte der Umsatz im ersten fiskalischen Quartal immerhin von 18,53 Milliarden Dollar (14,64 Milliarden Euro) auf nunmehr 23,20 Milliarden Dollar (18,33 Milliarden Euro) gesteigert werden. Doch sollte man sich von diesen Zahlen nicht täuschen lassen, da ein Großteil des Umsatzwachstums zugekaufter Umsatz aus dem Handygeschäft von Nokia ist. Immerhin 2,6 Milliarden Dollar Umsatz (2,05 Milliarden Euro) entfallen auf diesen Bereich:

Trotz der durchwachsenen Bilanz lassen sich einige Analysten zu zaghaften positiven Äußerungen hinreißen, sie hielten die jetzige Geschäfts-Richtung von Microsoft richtig. So sagte beispielsweise Daniel Ives von FBR Capital Markets: "Es scheint so, als ob Nadella letztlich nun doch noch das Microsoft-Schiff in die richtige Richtung bringt, nach Jahren der wackelnden Ausrichtung unter dem früheren CEO Steve Ballmer". Besonders mit Blick auf das nach wie vor eher instabile Geschäft der IBM Corp. sei die Entwicklung bei Microsoft nun umso erstaunlicher, deutet Daniel Ives an.

Doch eines wird immer deutlicher: Die Zeit rückt immer näher, in welcher die Google Inc. von sich sagen kann, dass sie sowohl beim Umsatz wie beim Gewinn Microsoft schlägt. So erwirtschaftet Google schon heute bei über 70 Milliarden Dollar Umsatz einen Gewinn von über 13 Milliarden Dollar - das ist nicht mehr weit von Microsoft entfernt.

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