Anzahl Taschendiebstähle Deutschland: 135.000 Straftaten / Hochburgen: Düsseldorf, Köln, Hamburg

Seit Jahren verzeichnen die Behörden einen Anstieg von Taschendiebstählen. Dies belegt nun auch eine Studie eines Reiseportals. Im Jahr 2013 stieg allein die Zahl der angezeigten Taschendiebstähle in Deutschland auf einen neuen Höchststand: 135.617. Das entspricht einem Kriminalitätsplus von mehr als 18.300 Taschen-Diebstählen (2012: 117.277). In den vergangenen sechs Jahren stieg die Anzahl der Taschendiebstähle zwischen München und Hamburg sogar um mehr als 44.000 Delikte an (2008: 91.609):

Grafik: ab-in-den-urlaub.de
Deutschlands Hochburgen bei Taschendiebstählen: Düsseldorf ist Spitzenreiter.

Ob Fußball-Fachmann oder Sofakicker - beim Public Viewing in den vergangenen Wochen konnte jeder auf seine Kosten kommen, leider auch Taschendiebe. In den Menschenmassen hatten sie leichtes Spiel. Massenhaft verschwanden Geldbörsen, Handy oder Schlüssel.

Die 115 größten deutschen Städten schauten sich die Studien-Macher näher in Bezug auf den Taschendiebstahl an. Das Ergebnis: Alleine hier stiegen die Taschendiebstähle von 93.452 (2012) auf 110.534 (2013). Ganz oben in der Studie finden sich Düsseldorf und Köln. In den beiden Rivalen am Rhein werden die meisten Taschendiebstähle je Einwohner begangen.

In Düsseldorf sind demnach 1.398 Delikte je 100.000 Einwohner aktenkundig. Im Jahr 2013 waren es insgesamt 8.299. In Köln verzeichnete die Polizei 11.223 Straftaten. Je 100.000 Einwohner ergibt sich eine Quote von 1.096 Diebstählen. Auf dem dritten Platz liegt Hamburg mit 941 Diebstählen pro 100.000. Einwohner (insgesamt: 16.322).

Diese Dame schaut weg und ist in Sekunden ein Opfer eines dreisten Taschendiebs.Foto: ab-in-den-urlaub.de

Weitere stark von Taschendieben heimgesuchte Städte sind: Dortmund (3.844 gesamt, 672 je 100tsd. EW), Bonn (1.987 gesamt, 641 je 100tsd. EW), Berlin (20.794 gesamt, 616 je 100tsd. EW), Wuppertal (1.744 gesamt, 509 je 100tsd. EW), Münster (1.380 gesamt, 465 je 100tsd. EW), Bremen (2.490 gesamt, 456 je 100tsd. EW), Frankfurt/ Main (2.985 gesamt, 434 je 100tsd. EW) oder Saarbrücken (707 gesamt, 399 je 100tsd. EW).

Ganoven: 66% nichtdeutsche Tatverdächtige

Ähnlich wie bei Wohnungseinbrüchen oder Kraftwagendiebstählen sei, so die Studie, die Höhe Beteiligung von „nichtdeutschen Tatverdächtigen“. Immerhin 66% der ermittelten Täter sind ohne deutschen Pass. Besonders im Fokus der Polizei: Banden aus Südosteuropa, Nordafrika oder Südamerika. Teilweise sind es Familienclans, die auf Beutezug gehen.

Grafik: ab-in-den-urlaub.de

Diese rekrutieren aus ihren eigenen Reihen gern Kinder. Denn bis zum 14. Lebensjahr sind sie strafunmündig. Diese werden dann in die Städte geschickt um möglichst unauffällig den Passaten Wertgegenstände „abzunehmen“. Ein Diebstahl ist meist Gemeinschaftarbeit eines Teams: Ausspähen, Kontaktaufnahme und Entwendung. Mit Gesten wird das nächste Opfer auserkoren und angegangen.

Sicher: Halle/ Saale, Jena, Augsburg, Erfurt, Würzburg, Kiel, Bielefeld, Dresden

Im Verhältnis wenige Diebstähle geschehen in Suhl (14 gesamt, 39 je 100tsd. EW), Görlitz (22 gesamt, 41 je 100tsd. EW), Aalen (30 gesamt, 45 je 100tsd. EW), Weiden in der Oberpfalz (19 gesamt, 46 je 100tsd. EW), Coburg (19 gesamt, 46 je 100tsd. EW), Amberg (20 gesamt, 48 je 100tsd. EW) oder Esslingen (46 gesamt, 52 je 100tsd. EW).

Aber auch bei Städten über 200.000 Einwohner gibt es sichere Kommunen: Dresden (950 gesamt, 181 je 100tsd. EW), Bielefeld (566 gesamt, 172 je 100tsd. EW), Kiel (406 gesamt, 169 je 100tsd. EW), Chemnitz (277 gesamt, 115 je 100tsd. EW), Magdeburg (240 gesamt, 104 je 100tsd. EW), Mönchengladbach (263gesamt, 103 je 100tsd. EW), Erfurt (201 gesamt, 99 je 100tsd. EW), Augsburg (247 gesamt, 91 je 100tsd. EW) und Halle/ Saale (156 gesamt, 67 je 100tsd. EW).

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