Google Glass arbeitet mit Ray Ban: Brille für Wichtigtuer oder Technik-Freaks?

Denn Fakt ist: Die etwas klobig wirkenden Google Glass des börsennotierten Google-Konzerns (GOOG, Fortune 500) schrecken viele Nutzer ab: Wer will schon so ein seltsames Teil wie Google Glass mitten im Face haben? Google will nun mit dem amerikanischen Luxusbrillen-Hersteller Ray Ban, einer weltweit beliebten und bekannten Marke des weltgrößten Brillen-Konzerns Luxottica Group SpA (LUX), Abhilfe verschaffen.

Grafik: luxottica.com
Arbeitet jetzt mit Google Glass zusammen: Ray-Ban.

Google Glass - Googles im Jahr 2013 vorgestellte Foto- und Videobrille mit Wireless-Lan-Verbindung - soll jetzt ein "stylish makeover", eine Style-Facelift erhalten.

Während Ray Ban neben dem Style und möglicherweise auch dem Vertrieb der Google Glass verantwortlich sein soll, kümmert sich künftig das 1975 gegründete amerikanische Technik-Unternehmen Oakley Sunglasses um die Qualität der Gläser. Dabei sind die Schwachstellen vieler Brillen, besonders vieler Sonnenbrillen – selbst in der Preiskategorie 250 Euro + bekannt. Die markantesten Nachteile von Brillen sind: Sand vom Strand sorgt schnell für Kratzspuren. Das normale Fett, welches durch das Berühren der Brille mit den Fingern übertragen wird, sorgt für unschöne Schmierspuren.

Hier soll nun Oakley Abhilfe verschaffen. Denn Oakleys Spezialgebiete sind vor allem Entwicklungen in Bereichen, die bislang technisch noch nicht optimal bedient wurden. Im Bereich der Brillengläser gehören zu Oakleys Spezialgebiete Fachgebieten, für eine "High Definition Optic" zu sorgen (HDO), die Brillen mit "polarisierten Gläsern zu versorgen. Sie sollen einen Blendeffekt, welcher beispielsweise durch flache Oberflächen wie Wasser oder einer Straßen verstärkt werden, reduzieren.

Ebenfalls zu den Fachgebieten von Oakley gehören Glastönungen oder der Bereich Photochromic. Hier schreibt das Unternehmen: "Oakley hat in Zusammenarbeit mit Transitions Optical Inc. Gläser mit automatischer Lichtanpassung entwickelt". Wichtig sind dem Unternehmen natürlich auch der UVA- und UVB-Schutz (gesetzlich in Europa vorgeschrieben), sowie ein guter Aufprallschutz (der zum Beispiel Kratz- oder Brüche des Glas verhindern soll).

Ebenfalls zu den Spezialgebieten von Oakley gehören die Gebiete der "Korrektion". Hierzu gehört zum Beispiel, dass die Brillengläser "kontraststark" sind. Das sorge für "eine verbesserte Tiefenwahrnehmung bei schwachen Lichtverhältnissen". Zu den Forschungsgebieten von Oakley gehöre auch der Bereich "Hydrophobic". Eine Hydrophobic-Beschichtung mache die Brillengläser "resistent gegen Feuchtigkeitsbildung". Außerdem sei eine solche Glas-Beschichtung eine "schmutzabweisende Technologie", welche auch gegen Fette (zum Beispiel von Fingern) oder Schmutz hilfreich sei. Oakley arbeitet bereits mit amerikanischen Unternehmen wie Apple oder der Bluetooth SIG zusammen.

Google ist allerdings nicht das einzige Unternehmen, mit welchem die Luxottica Group SpA (LUX) zusammenarbeitet. Neben Ray Ban zeichnet die Company für die folgenden "Eyewear Brands" verantwortlich:

ALAIN MIKLI, ARNETTE, BROOKS BROTHERS, BURBERRY, BVLGARI, CHANEL, COACH, DKNY, DOLCE & GABBANA, DONNA KARAN, EMPORIO ARMANI, GIORGIO ARMANI, MIU, OAKLEY, OLIVER PEOPLES, PAUL SMITH SPECTACLES, PERSOL, POLO RALPH LAUREN, PRADA, RALPH LAUREN, RAY-BAN, STARCK EYES, STELLA MCCARTNEY, TIFFANY & CO., TORY BURCH, VERSACE sowie die VOGUE EYEWEAR.

Im Bereich der "Retail Brands" ist das Unternehmen mit folgenden Marken unterwegs: DAVID CLULOW, GMO, ILORI - OPTICAL SHOP OF ASPEN, LAUBMAN & PANK, LENSCRAFTERS, OPSM, PEARLE VISION, SEARS OPTICAL, SUNGLASS HUT oder TARGET OPTICAL.

Nach Bekanntwerden der Kooperation zwischen Luxottica und Google stieg der Aktienkurs leicht nach oben und zwar an der Börse von Milan auf 41.66 € (+2.86%).

Dass Google-Glass noch weit davon entfernt ist, zu einem Massenprodukt im Zeitalter des immer beliebteren Augen-Laserns zu werden, darüber berichten US-Blogs. So schreibt beispielsweise cnn.com, wonach Google Glass seit dem Launch im Jahr 2013 "has become an overhyped niche gadget with a public relations problem".

Das "public relations problem" besteht beispielsweise in Deutschland im Datenschutz. Viele fragen sich viele: Wird jetzt jeder der Google-Glass-Träger zu einem modernen Google-Spion, zu einer unerwünschten 360-Grad-Kamera? Denn ob nackt in der Sauna oder in einem Sexclub - niemand ist mehr vor Google Glass sicher. Das Recht am eigenen Bild und am generellen Recht an Privatheit könnte, so die Befürchtung von Kritikern, durch neue innovative Technik-Produkte wie Google Glass, untergraben werden. Hier ist aber letztlich der Datenschutz in Deutschland, in Europa, gefordert.


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