Trauer: Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela in Südafrika mit 95 gestorben

Viele bezeichnen Mandela bis heute als Vater der Nation Südafrika. Ihm und dem Anfang der 1990er Jahre regierenden Frederik Willem de Klerk (afrikaans: ˈfriə̯dərək ˈvələm dəˈklɛrk) ist es zu verdanken, dass der Übergang von der die Schwarzen diskriminierenden Apartheid hin zu einem demokratischen Staat relativ friedlich vonstattenging. Relativ - denn bis heute wurden über 3.000 weiße Farmer in Südafrika von Farbigen aus Rache wegen jahrzehntelanger Apartheid ermordet, hunderte Weiße sind auf der Flucht. Doch Touristen, die sich beispielsweise im Winter in Südafrika aufhalten, bekommen von diesen nach wie vor existierenden Konflikten in der Regel nicht viel mit.

Foto: cc
Mandela ist in der Abenddämmerung Südafrikas am 5. Dezember 2013 verstorben. Die Welt trauert um einen ganz Großen.

Nach langer Krankheit ist der ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela gestorben. Damit verliert die Welt einen der ganz großen Friedensträger. Nelson Mandela wurde stolze 95 Jahre alt. Mit ganzem Namen hieß der Freiheitskämpfer Nelson Rolihlahla Mandela. Das Volk nannte ihn häufig schlicht "Madiba".

Die von vielen zwar erwartete aber dennoch schockierende und traurige Nachricht, wonach Nelson Mandela nun verstorben ist, teilte Südafrikas Präsident Jacob Zuma von den Union Buildings in Pretoria am Donnerstagabend mit. Demnach sei Mandela um 20:50 Uhr in seinem Haus im Örtchen Houghton verstorben - umgeben von seiner Frau Graça Machel sowie weiteren Familienmitgliedern.

Zuma gab bekannt, wonach Mandela ein Staatsbegräbnis bekomme. Außerdem würden ab sofort die Flaggen in ganz Südafrika auf Halbmast gehängt. Jacob Zuma sagte, wonach sich die Afrikaner im Angesicht des Todes von "Madiba" bewusst machen sollten, wofür Mandela gekämpft und jahrelang im Gefängnis gelitten habe - für die Freiheit aller Menschen.

Mandela selbst war bereits seit Monaten im Krankenhaus, wo er am 8. Juni 2013 eingeliefert worden war und zwar mit einer Lungeninfektion. Doch davon hatte er sich nie wieder erholen können. Bereits seit dem 23. Juni schwebte Mandela faktisch jeden Tag in Lebensgefahr. Er konnte nur noch Dank lebenserhaltender Maschinen am Atmen gehalten werden.

Erst vor zwei Tagen, am 3. Dezember 2013, äußerte sich schließlich Mandelas Tochter Makaziwe Mandela und sagte, wonach ihr Vater "stark" sei und "mutig" obgleich sie sicher sei, dass er bereits auf dem Totenbett liege. Auch Mandelas Enkel, Ndaba Mandela, sagte noch am Dienstag, wonach sein Großvater sich in einer sehr schwierigen Situation befinde, aber immer noch "unter uns weilt".

Nelson Mandela selbst war bereits vor über zehn Jahren, 2001, an Prostatakrebs erkrankt, konnte sich aber von dem Krebs komplett erholen. Nelson Mandela zeigte sich zum letzten Mal im Jahr 2010 der Weltöffentlichkeit - auf der Fußball-WM in Südafrika.

Jetzt ist Mandela, die überlebensgroße Freiheitsikone, die allenfalls noch mit dem indischen Freiheitskämpfer gegen die Briten, Mahatma Gandhi, zu vergleichen ist, tot. Doch Mandelas Worte leben weiter. In einer berühmten Rede sagte er: "Ich habe gekämpft gegen die weiße Dominanz und ich habe gekämpft gegen die schwarze Dominanz. Ich habe schon immer eine ideale demokratische und freie Gesellschaft bewundert in der alle Menschen zusammen leben in Harmonie und mit den gleichen Lebenschancen. Es ist ein Ideal für welches ich hoffe zu leben und immer gekämpft habe. Aber wenn es sein muss, bin ich bereit, dafür zu sterben."

Mandela war eine zentrale Figur im African National Congress. Diese südafrikanische Organisation kämpfte viele Jahre gegen die Apartheid - auch mit dem militärischen Zweig und zwar mit dem Umkhonto We Sizwe. Für sein Engagement im African National Congress saß Mandela ein gutes Drittel seines Lebens - 27 lange quälende Jahre - im Gefängnis auf der kleinen Insel Robben Island. Das Gefängnis kann man heute noch besichtigen. Erst 1990, im Alter von 71 Jahren, wurde Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen - der Beginn vom Ende der Apartheid.

Im Jahr 1993 erhielt Mandela für seinen jahrzehntelangen friedlichen Kampf für die Freiheit in Südafrika den Friedensnobelpreis und zwar gemeinsam mit dem damaligen weißen Präsidenten Frederik Willem de Klerk (FW De Klerk). Anschließend war Mandela von 1994 bis 1999 Präsident von Südafrika. Da einer der Söhne von Mandela an den Folgen von AIDS gestorben ist, rief er die "46664 Aids fundraising foundation" ins Leben. Außerdem kümmert sich die Mandela-Rhodes Foundation um Bildungsprogramme für Arme.

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