Neues Medikament Hepatitis C: Olysio von Johnson & Johnson

Hepatitis C ist eine virale Krankheit und kann bei mangelnder Behandlung einen lebenslangen Leberschaden hervorrufen. Das Problem bei der Krankheit ist, dass Hepatitis C keine großartigen Symptome aufweist. Die meisten infizierten Personen merken erst dann etwas, wenn die Leber bereits beschädigt ist. Doch das kann Jahre dauern. Im schlimmsten Falle kann Hepatitis C sogar zu Leberkrebs, beziehungsweise einer Zirrhose führen. Das wiederum kann Gelbsucht oder Blutungen hervorrufen, auch innere Blutungen. Alleine in den USA sind nach Schätzungen circa 3,2 Millionen der rund 300 Millionen Amerikaner mit dem Hepatitis C-Virus infiziert, teilt das U.S.-Center for Disease Control and Prevention in seiner offiziellen Statistik mit.

Grafik: Homepage Johnson und Johnson
Johnson und Johnson freut sich über die FDA-Zulassung.

Die amerikanische Gesundheitsbehörde, die U.S. Food und Drug Administration (FDA), genehmigte jetzt Olysio, ein neues Medikament zur Kombi-Therapie einer chronischen Hepatitis C Virus Infektion. Das neue Medikament gegen Hepatitis C hat der amerikanische Pharmakonzern Johnson & Johnson entwickelt.

Das Problem bislang: Während Hepatitis A und B mit einer Impfung vorgebeugt werden kann, ist dieses im Falle von Hepatitis C noch nicht möglich, wenngleich derzeit ein Frankfurter Forscherteam an einer Hepatitis C Impfung forscht und man davon ausgeht, dass in den nächsten Jahren hier ein Durchbruch erzielt werden könnte.

Das neue Medikament zur Behandlung von Hepatitis C, Olysio, ist ein Proteaseinhibitor, also ein Protein hemmendes Medikament. Hepatitis C benötigt ein bestimmtes Protein, welches mit dem neuen Medikament Olysio in der Produktion gehemmt wird. Damit hilft das pharmazeutische Produkt eine weitere Schädigung der Leber oder das Voranschreiten der Krankheit zu stoppen und eine Heilung von Hepatitis C herbeizuführen.

Das neue Medikament Olysio ist eine Kombination welche mit Peginterferon-Alfa und Ribavirin eingenommen wird. Olysio würde sich, heißt es entsprechend vorliegender Studien, vor allem zur Behandlung von erwachsenen Patienten eignen, die bereits eine Leberschädigung hätten. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit könne das Vorliegen einer Leberzirrhose sein, also einer cirrhosis. Letzteres gelte aber wohl vor allem dann, wenn der Patient noch keine Behandlung erfahren habe.

Insgesamt mit fünf klinischen Studien sei nun, heißt es, die Sicherheit und Effektivität von Olysio untersucht worden - an insgesamt 2.026 Patienten. Dabei sei ein Random-Route-Verfahren, also ein Zufallsverfahren, unter den Patienten angewendet worden.

Besseres Abschneiden gegenüber Placebos

Einige Patienten hätten Olysio und Peginterferon-Alfa und Ribavirin erhalten, andere wiederum ein Placebo plus Peginterferon-Alfa und Ribavirin. Das Ergebnis war, dass Patienten, welche mit Olysio behandelt worden sind, auch zwölf Wochen nach Absetzung der Therapie kein Hepatitis C Virus mehr im Blut gehabt hätten. In solchen Fällen gehe man davon aus, dass der Patient von Hepatitis C geheilt sei.

Insgesamt 80 Prozent der Test-Probanden, welche mit Olysio plus Peginterferon-Alfa und Ribavirin behandelt worden seien, hätten nachweislich eine Heilung erfahren. Während lediglich 50 Prozent jener Test-Patienten, welche nur mit Peginterferon-Alfa und Ribavirin therapiert worden seien, damit erfolgreich behandelt werden hätten können.

Desweiten brachten die klinischen Studien die Erkenntnis, dass in Fällen, in denen Hepatitis C nach einer Therapie wieder aufgetaucht sei, man im Falle einer Kombi-Therapie von Olysio plus Peginterferon-Alfa und Ribavirin in 79 Prozent der Fälle Heilungserfolge erzielen habe können. Allerdings habe man im Falle der Therapie nur mit Peginterferon-Alfa und Ribavirin lediglich in 37 Prozent der Fälle eine Heilung der Hepatitis C herbeiführen können.

Jedoch, teilten die Studiendurchführenden mit, habe man eine Hepatitis C-Behandlung nicht in allen Fällen mit Olysio so erfolgreich abschließen können. So habe man festgestellt, wonach Patienten, welche den Genotype 1a Hepatitis C Virus mit einer NS3 Q80K Polymorphismus aufweisen würden, weniger gut behandelt werden können. Diese Hepatitis C-Variante gibt es aber vor allem in den USA.

Nur noch 1 Tablette, wenige Nebenwirkungen

Wie bei vielen Medikamente, so kann es auch im Falle des neuen Hepatitis C-Medikaments Olysio zu Nebenwirkungen kommen. Am häufigsten habe man im Falle der Behandlung von Hepatitis C mit dem neuen Medikament Olysio in Kombination mit Peginterferon-Alfa und Ribavirin Hautausschlag (einschließlich Lichtempfindlichkeit), Juckreiz (Pruritus) sowie Übelkeit als unerwünschte Nebenwirkungen festgestellt.

Das neue Medikament zur Behandlung von Hepatitis C von Johnson & Johnson zeichnet sich nach Angaben der FDA vor allem auch dadurch aus, dass Patienten nur noch eine Tablette pro Tag zu sich nehmen müssten - in einem Zeitraum von rund 6 Monaten. Andere Medikamente gegen das Hepatitis C Virus, beispielsweise von Merck oder Vertex, seien für die Patienten wesentlich schwieriger zu handhaben, da hier zwischen 12 und 6 Pillen am Tag genommen werden müssten, sagte die FDA.

Mit Olysio lässt die amerikanische Pharma-Aufsichtsbehörde FDA nun das dritte Medikament gegen Hepatitis C zu, welches über die Blockierung der Produktion eines Proteins den Kampf gegen die schlimme Leberkrankheit aufnimmt.

Dennoch gelten beispielsweise auch die Medikamente von Merck oder Vertex Pharmaceuticals, welche im Jahr 2011 eingeführt worden waren, als sehr effektiv. Auch diese Medikamente hatten die erfolgreiche Heilung von Hepatitis C um 75 Prozent in die Höhe getrieben und zugleich den Behandlungszeitraum von Infizierten Patienten deutlich reduziert.

Olysio wird von Janssen Pharmaceuticals vermarktet. Die Empfehlung der U.S. Food und Drug Administration lautet, wonach Olysio nicht alleine zur Behandlung einer chronischen Hepatitis C Infektion angewendet werden solle, sondern nur in Kombination.

In den USA sind die meisten Patienten mit einer Hepatitis C Infektion aus den Jahrgängen 1945 bis 1965. Viele hätten sich das Virus entweder im Krankenhaus eingefangen oder beim ungeschützten Sexualverkehr. Auch in Deutschland ist die Krankheit auf dem Vormarsch – besonders unter jungen Menschen welche ungeschützt Sexualität praktizieren.

Weitere Infos unter: Johnson & Johnson

Vor Einnahme von Olysio: Arzt informieren, falls eines der folgenden Medikamente genommen wird:

Especially tell your healthcare provider if you take any of the following medicines: amiodarone (Cordarone®, Pacerone®), amlodipine (Norvasc®), atazanavir (Reyataz®), atorvastatin (Lipitor®, Caduet®), carbamazepine (Carbatrol®, Epitol®, Equetro®, Tegretol®), cisapride (Propulsid®, Propulsid Quicksolv®), clarithromycin (Biaxin®, Prevpac®), cobicistat-containing medicine: (Stribild®), cyclosporine (Gengraf®, Neoral®, Sandimmune®), darunavir (Prezista®), delavirdine mesylate (Rescriptor®), dexamethasone (when administered by injection or when taken by mouth), digoxin (Lanoxin®), diltiazem (Cardizem®, Dilacor XR®, Tiazac®), disopyramide (Norpace®), efavirenz (Sustiva®, Atripla®), erythromycin (E.E.S.®, Eryc®, Ery-Tab®, Erythrocin®, Erythrocin Stearate®), etravirine (Intelence®), felodipine (Plendil®), flecainide (Tambocor®), fluconazole (when taken by mouth or when administered by injection) (Diflucan®), fosamprenavir (Lexiva®), indinavir (Crixivan®), itraconazole (when taken by mouth) (Sporanox®, Onmel®), ketoconazole (when taken by mouth) (Nizoral®), lopinavir (Kaletra®), lovastatin (Advicor®, Altoprev®, Mevacor®), mexiletine (Mexitil®), midazolam (when taken by mouth), milk thistle (Silybum marianum) or products containing milk thistle, nelfinavir (Viracept®), nevirapine (Viramune®, Viramune XR®), nicardipine (Cardene®), nifedipine (Adalat CC®, Afeditab CR®, Procardia®), nisoldipine (Sular®), oxcarbazepine (Trileptal®), phenobarbital (Luminal®), phenytoin (Dilantin®, Phenytek®), pitavastatin (Livalo®), posaconazole (when taken by mouth) (Noxafil®), pravastatin (Pravachol®), propafenone (Rythmol SR®), quinidine (Nuedexta®, Duraquin®, Quinaglute®), rifabutin (Mycobutin®), rifampin (Rifadin®, Rifamate®, Rifater®), rifapentine (Priftin®), ritonavir (Norvir®), rosuvastatin (Crestor®), saquinavir mesylate (Invirase®), sildenafil (Revatio®, Viagra®), simvastatin (Zocor®, Vytorin®, Simcor®), sirolimus (Rapamune®), St. John’s wort (Hypericum perforatum) or products containing St. John’s wort, tacrolimus (Prograf®), tadalafil (Adcirca®, Cialis®), telithromycin (Ketek®), tipranavir (Aptivus®), triazolam (when taken by mouth) (Halcion®), verapamil (Calan®, Covera-HS®, Isoptin®, Tarka®), voriconazole (when taken by mouth or when administered by injection) (Vfend®) oder warfarin (Coumadin®).

Angaben durch: Johson & Johnson

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