Taxis Dominikanische Republik - Mafia für sich, Ministerio de Turismo tut nicht viel

Die meisten, wenn nicht alle Taxis, haben auch im Jahr 2013 noch kein Taximeter. Das ist weltweit in einem von Touristen viel frequentierten Land recht einmalig. Selbst in China oder Malaysia, auch in Südafrika oder in Abu Dhabi, gibt es offizielle Taximeter. Sie weisen nur behördlich festgelegte Taxipreise aus und sollen eine Abzocke von Touristen oder sonstigen Reisenden verhindern. Doch in der Dominikanischen Republik scheint es zum Volkssport der Taxifahrer geworden zu sein, Touristen auszunehmen. Auch die in den Hotels ausgewiesenen Taxipauschalen für Fahrten sind einmalig hoch - Abzocke auf Kosten der internationalen Gäste.

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Ministerio de Turismo kümmert sich in der La Republica Dominicana zu wenig um seriöse Taxis.

Wer in der Dominikanischen Republik auf ein Taxi angewiesen ist, der hat es letztlich mit einer organisierten Touristen-Abzock-Mafia zu tun, die nur ein Ziel hat: Touristen möglichst hoch auszunehmen. Zwar weist das Ministerio de Turismo in der La República Dominicana gerne daraufhin, wie sicher es für Touristen der Dominikanischen Republik sei. Doch wenn es um die Rechte von Fahrgästen geht auf vertraglich geregelte Fahrpreise mit Taxis und vor allem dem Einsatz offizieller Taximeter, kümmert sich die Regierung der Dom Rep so gut wie nicht.

Beispiel: Eine Fahrt vom Flughafen Punta Cana (Carretera Higuey-Punta Cana Km. 45, Punta, Cana 23000,) in das Natura Park Beach Eco Resort & Spa in Punta Cana (Cabeza de Toro Valle Jina) kostet per Taxipauschale, die am Flughafen und im Hotel ausgewiesen wird, offiziell 25 US-Dollar, beziehungsweise 18,53 Euro. Und das für eine Strecke von gerade einmal 20,9 Kilometern bei einer Fahrzeit von rund 25 Minuten (Quelle: https://maps.google.com.do/maps?hl=de&tab=wl).

Ähnlich teuer ist eine Taxifahrt beispielsweise vom Hotel Melia Caribe Tropical (Playa de Bávaro, Bávaro, Punta Cana 00000) bis zum Flughafen Punta Cana (Carretera Higuey-Punta Cana Km. 45, Punta, Cana 23000). Hier teilen sowohl das Hotel wie die Taxifahrer-Company nun plötzlich den Hotelgästen mit, die 17,6 Kilometer Strecke mit einer durchschnittlichen Fahrzeit von 22 Minuten (Quelle: https://maps.google.com.do/maps?hl=de&tab=wl ) solle pauschal gleich 30 Dollar, beziehungsweise 22,23 Euro kosten.

Flughafenfahrt Hin- und Zurück für gepfefferte 45 Euro

Das heißt: Für Hin- und Rückfahrt zum Flughafen wären gepfefferte rund 45 Euro fällig. Zum Vergleich: In Bangkok, Thailand, zahlen Touristen für eine wesentlich längere Fahrt vom Flughafen zum Hotel in der Innenstadt von Bangkok teils keine 5 bis 8 Euro. Weiterer Kostenvergleich: In Leipzig kostet eine Fahrt vom Flughafen zum Hauptbahnhof für rund 18 Kilometer rund 30 Euro. Das heißt: Taxifahren ist zwar in Deutschland teurer - nur es ist halt Deutschland, mit einem durchschnittlichen Brutto-Jahresgehalt (kaufkraftbereinigt) von rund 27.000 Euro pro Bürger und nicht, wie in der Domrep, mit einem durchschnittlichen kaufkraftbereinigten Bruttojahresgehalt pro Bürger von unter 5.000 Euro.

Wie das Taxisystem der Dominikanischen Republik auf Abzocke der Touristen aus ist, zeigt sich auch daran, dass die Taxifahrer kaum mit den Hotelgästen bereit sind zu handeln. Da die Hotels scheinbar primär jeweils mit nur einer Taxicompany zusammen arbeiten, stellt sich hier die Frage: Warum gibt es keinen Wettbewerb und warum rufen die Hotels nicht mehrere unterschiedlich teure Taxibetreiber an, wenn ein Tourist oder Geschäftsreisender ein Taxi wünscht?

Netz-Trends erlebte es so: Als wir bei einem Taxifahrer im Melia Hotel Punta Cana sagten, wir würden statt 30 Dollar maximal 20 für die rund 18-Kilometer-Fahrt zum Flughafen Punta Cana bezahlten wollen, weigerte sich der Taxifahrer komplett auch nur einen Dollar nachzulassen. Als wir das Hotel baten, ein neues Taxi zu rufen, kam kurz darauf ein anderer Fahrer - aber aus der gleichen Taxicompany. Auch er nannte den Betrag von 30 Dollar. Nun lehnte sich der erste Fahrer siegessicher an sein Auto und schaute uns triumphierend an - ganz nach dem Motto: Egal wen Ihr hier anruft, wir zocken euch Touristen so oder so ab. Am Ende ließ uns der zweite Taxifahrer zwei lächerliche Dollar Fahrpreis nach. Da wir dringend zum Flughafen mussten, stimmten wir schließlich dem bösen Spiel zwangsweise zu.

Verdienen Hotels eine Taxi-Vermittlungsgebühr?

In diesem Zusammenhang stellt sich eine weitere Frage: Verdienen möglicherweise die Hotels in der Dominikanischen Republik eine Kommission, also eine Vermittlungsgebühr, pro erfolgreich abgeschlossenem Touri-Taxi-Transport oder warum sorgen die Hotels nicht selber dafür, dass hier die Preise endlich auf ein Niveau sinken, die in einem Entwicklungsland wie der Dominikanischen Republik angemessen und üblich wären? Das verhältnismäßig teure Benzin der Dominikanischen Republik (5 bis 6 Dollar je Gallone; in den USA sind es rund 3 Dollar) kann auch nicht als primäres Argument für komplett überteuerte Taxipreise herhalten.

Dabei erwarten die meisten Reisenden aus Europa oder den USA durchaus nicht eine Billigtour mit dem Taxi und möchten gerne zur Entwicklung des Landes beitragen, auch zur wirtschaftlichen. Aber von den Abzocktarifen in den Taxis in der Republica Dominicana dürften sich wenige Clans, die auch ansonsten im Wirtschaftsleben der Insel überall ihre Finger drin haben, das meiste Geld in die eigenen Taschen leiten. Auch Entwicklungsgelder in Höhe von hunderten Millionen Euro seien oftmals in seltsamen Kanälen versickert in der Dom Rep, erzählt uns ein Inselbewohner. Nur nicht dort, wo sie hin sollten - zu den Armen, der normalen Bevölkerung.

Weiteres Abzock-Beispiel der Taxifahrer in der La Republica Dominicana: Für eine Strecke von nur 11 Kilometern Hin und 11 Kilometern zurück, verlangte ein Taxifahrer, der Touristen vor dem Plaza Real Einkaufszentrum am Hotel Melia Caribe Tropical, in die Straße Avenida Estados Unidos, Bavaro, La Altagracia, bringen sollte, 40 Dollar – also 29,64 Euro. Klar, auch dieses Taxi hatte keinen Taximeter. Der Fahrpreis war völlig willkürlich vom Taxifahrer festgelegt worden.

Problem: Da Touristen Entfernungen in fremden Ländern und fremden Städten häufig nicht abschätzen können (und sich vorher nicht im Internet darüber kundig machen), sind sie komplett den Taxifahrern der Dominikanischen Republik ausgesetzt. Zum Vergleich: In Berlin kostet eine Strecke von 11 Kilometern mit dem Taxi rund 20 Euro – also nicht wesentlich mehr, als der Taxifahrer in der Dominikanischen Republik verlangte. Nur: Das monatliche Durchschnittseinkommen liegt in der Dom Rep bei 200 bis 500 Dollar.

Taxi-Tipp von Netz-Trends für die Dominikanische Republik: Versuchen Sie das Taxifahren zu vermeiden. Falls Sie dennoch darauf angewiesen sind, haben sie mehrere Telefonnummern von Taxibetreibern vorher im Hotel recherchiert, welche Sie vom Hoteltelefon aus zu den Ortstarifen anrufen sollten (nicht über das Handy anrufen; hier laufen schnell für 20 Minuten Telefonieren mit einem deutschen Handy 60 Euro an Kosten auf!). Zudem sollte man grob wissen, wie teuer Taxis derzeit in der Dominikanischen Republik zumindest nach den von den Hotels ausgewiesenen Standards sind - um überhaupt ein Minimum an Orientiertung für sich zu haben.

Bei Abzocke sollte man versuchen, die Touristenpolizei Politur hinzuzuziehen

Legt man die Kosten zugrunde, welche die Hotels für eine Fahrt vom Hotel zum Flughafen in der Dominikanischen Republik angeben, kommt man im Schnitt auf einen hohen Preis von 19 bis 24 Euro für eine Strecke von rund 20 Kilometern oder von 10 bis 12 Euro für eine Strecke von 10 Kilometern. Verlangt aber ein Taxifahrer für eine Strecke von 10 Kilometern 20 Dollar, beziehungsweise 15 Euro, so ist er damit um rund Ein Drittel teurer, als selbst die hohen Standards in den Hotels ausweisen.

Passiert einem dieses, könnte man sich entweder weigern den geforderten Betrag komplett zu bezahlen oder man sollte sich nachträglich an die meist in der Nähe von Hotels präsente Touristenpolizei wenden, die Policia de Turismo (Politur). Kontakt: politur.gob.do (die Webseite war am 17. November 2013 noch im Aufbau); Telefon: 01-809-221-8697- oder 01-809-685-0508. Wichtig: Für eine Taxifahrer-Beschwerde benötigt man die exakten oder ungefähren Adressen, welche man zurücklegte, um konkrete Angaben machen zu können.

Außerdem sollte man mit dem Handy den Taxiausweis des Fahrers abfotografieren oder die auf der Seitentüre aufgeklebte Nummer des Taxis dokumentieren – eventuell mit der Handykamera. Alternativ kann man zum Concierge des Hotels gehen, mit der Bitte, dass sich dieser mit der Politur Dominicana in Kontakt setzen möge und die Abzock-Beschwerde über den Taxifahrer übermittelt und Aufklärung zu verlangen.

Doch auch hier ist ohne Nachdruck meist nicht viel zu erreichen, da sich Hotel-Concierges und Taxifahrer häufig seit Jahren kennen und durchaus die Bälle zuspielen. Zur Not also persönlich in eine Politur-Filiale der Touristenpolizei gehen und seine Beschwerde dort aufgeben - am besten mit Zeugen. Keinesfalls sollte man sich in der Dominikanischen Republik, wie in allen Reiseländern, als Fremder ausnehmen lassen, wie eine Weihnachtsgans.

Eine Möglichkeit ist, dass Touristen, die ein Taxi auf der Dominikanischen Republik benötigen, sich direkt mit den Taxiunternehmen in Verbindung setzen und nicht den Weg über das Hotel gehen – zumindest so lange, wie das Ministerio de Turismo in der La República Dominicana keine offizielle und angemessene Regulierung der Taxipreise vorlegt, also auch Taximeter, und damit endlich der Abzocke der dominikanischen Taxifahrer den Riegel vorschiebt. Eine weitere Möglichkeit ist es, statt ein Auto als Taxi zu nehmen, die Fahrdienste eines Mopedfahrers in Anspruch nehmen (im Hotel nachfragen).

Auswahl von Taxibetriebe in der Dominikanischen Republik:
La Otra Banda Taxi, C por A (Carr Macao 147 HI; Tel. 01-809-551-1135); Pionero Taxi (Diamante 12 LR (01-809-556-8888), Primi Taxi (Av L Llana 137 Hi (01-809-54-3777), Rápido Taxi, Altagracia 89 Hi, (01-809-554-1150), Sichala Taxi, Aerop Int L Américas 1 BC (01-809-549-0245), Sichotuhbared Taxi, Av Laguna 3 LR (01-809-833-0059).

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