@MagicRecs: Neue Twitter Apps - Datensammelei oder bessere Empfehlungen

Twitters "@MagicRecs" monitort, welchen Menschen und Tweets der jeweilige Twitter-Nutzer folgt, welchen Personen dieser Twitterer wiederum folgt und welche Tweets zu re-tweeting führt. Gerade Twitter-Nutzer, welche über mobile Geräte, wie Handys, twittern, stöhnen immer wieder darüber, wie schwierig es bislang sei, sinnvolle Tweets schnell zu finden und guten und relevanten zu folgen. Das macht es für Twitterer oft zu einer umfangreicheren Arbeit, möchte man seine Follower nicht nur mit Spam-Nutzern aufbauen.

MagicRecs - der neue Twitter-Dienst. Für die einen eine gute Funtion, für andere Datensammelei.

Magic Recs - Die neuen Twitter Apps für Android und das iPhone bedienen sich dem von Twitter ins Leben gerufenen Empfehlungsdienst @MagicRecs (auch: Magic Recs). Bislang scheint dieser Twitter-Account aber nicht sonderlich beliebt zu sein. Denn noch gibt es gerade einmal rund 20.000 Twitter-Follower. In der Beschreibung steht: "This is a Twitter experiment. Follow me to receive instant, personalized recommendations for users and content via direct message."

Mit @MagicRecs möchte Twitter ganz offensichtlich seine eigenen Nutzer besser kennenlernen und möglicherweise diese Erkenntnisse später auch für Ansätze zur Umsatzgenerierung nutzen. Eine Option wäre beispielsweise - nach dem Vorbild von Facebook, Google oder Bing - die Auslieferung von personalisierter Werbung. Schwer vorstellbar, dass Twitter mit dem Dienst ausschließlich das Nutzerinteresse im primären Fokus hat.

Twitter selbst sagt aber, man wolle das Tool nutzen, um - wie es Google+ auch exzessiv macht - den Nutzern bessere Vorschläge für Re-Tweets ausliefern zu können - und das möglichst schnell und akkurat. Derweil gibt es eifrige Blogger, die sich mit Lob für @MagicRecs überschlagen. Angeblich sei das System so gut, dass man teils schneller Informationen erhalten habe, als es über die offiziellen Unternehmens- oder Politik-Kanäle möglich gewesen sei.

Nach Angaben von Twitter erfolge @MagicRecs primär über einen Algorithmus, welcher im Laufe der vergangenen Monate permanent erweitert und verbessert worden sei - "basierend auf den Twitter-Aktivitäten sowie dem Feedback der Nutzer".
Gleichzeitig verweist Twitter darauf, wonach Nutzer @MagicRecs über die Settings der Seite im Bereich von "Recommendations", also Empfehlungen, jederzeit aktivieren oder deaktivieren könnten. Twitter sagt zudem, dass gute Tweets die Kriterien erfüllen sollten, einen Nutzen zu bieten, sie sollten ausgewogen sein, sie sollten sich an den Interessen der jeweiligen Nutzer orientieren und für Freunde oder Bekannte interessant sein. Aber auch der Bereich Humor solle in Tweets nicht zu kurz kommen. Genau in diesen Bereichen helfe nun @MagicRecs.

Twitter geht nun ins siebte Jahr und ein Börsengang an der New Yorker Börse - nicht mehr an der Technikbörse der USA - steht kurz bevor. Damit steigt aber auch der Druck auf die Twitter-Betreiber, das Unternehmen profitabler zu machen, als bislang. So liegt der Umsatz derzeit nach diversen Veröffentlichungen angeblich lediglich bei um die eine Mrd. Euro. Das ist im Angesicht der weltweiten Nutzerschaft nicht sonderlich viel.

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