Nützliche Medizin Apps und Gesundheits Apps durch USA künftig kontrolliert

Beliebte Medizin-Apps, auch kostenlose - Die US-amerikanische Gesundheitsaufsichtsbehörde, die Food and Drug Administration (FDA), regelt nun erstmals die für Smartphones oder Tablet-PCs gedachten Medizin-Apps oder Gesundheits Apps, auch Pharma Apps genannt (medical-related apps). Demnach sollen solche Apps künftig in den USA strikten Regulierungen unterzogen werden. Dabei bestätigt die FDA dass es mittlerweile zahlreiche nützliche Medizin Apps oder Gesundheits Apps gebe, aber auch einige mangels bisheriger staatlicher Regulierung auch Gefahren für die Verbraucher oder Kranken mit sich bringen könnten. Stärkere Regulierung solle hier nun mehr Sicherheit bringen.

Es gibt mittlerweile viele Medizin-Apps. Eine davon ist beispielsweise die MediSafe App. Sie hilft, damit Tabletten oder andere Medizin - wie Eisen- oder Multivitamin-Tabletten - nicht vergessen werden (Foto: medisafeproject.com).

Bislang waren die als Mobile Medical Apps bekannten Gesundheitsapps in den USA kaum reguliert. Besonders sorgt sich das amerikanische Lebensmittel- und Pharma Regulierungsamt, die FDA, um Apps für Handys, die möglicherweise Empfehlungen abgeben, die gesundheitsschädlich sein könnten. Schädlich seien beispielsweise solche Apps, die Versprechungen machen, die sie dann nicht einhalten.

So teilte die oberste US-Lebensmittel- und Pharma-Aufsichtsbehörde FDA mit, wonach die meisten Gesundheits Apps und Medizin Apps bislang kaum reguliert sind und damit durchaus ein Risiko für die Verbraucher bestünde, wenn diese unkontrolliert bei Google Play & Co zum Download angeboten würden.

"Einige Mobile Apps tragen geringe Risiken für die Konsumenten und Patienten, aber andere können erhebliche Risiken in sich bergen, wenn diese nicht korrekt arbeiten", lassen sich die mächtigen Gesundheits- und Pharmawächter der FDA in den USA zitieren.

Bislang gibt es beispielsweise Medizin Apps, sogenannte Medical Mobile Apps, die helfen, ärztliche Vorschriften und Empfehlungen auf Seiten der Patienten und Verbraucher besser umzusetzen, ohne dass ein ständiger Besuch in der Praxis oder dem Krankenhaus notwendig wäre. Beliebt sind zum Beispiel Apps, die den Patienten und Verbrauchern helfen, ihre tägliche medizinisch notwendige Menge an Tabletten oder sonstiger Medizin oder auch medizinisch physiologischer Maßnahmen umzusetzen.

Laut der amerikanischen Pharma-Aufsichtsbehörde FDA habe sie in den vergangenen zehn Jahren mehr als 100 solcher Pharma Apps oder Medizin Apps zugesendet bekommen, mit der Bitte um Prüfung. Wirklich geprüft habe man bislang rund 40 Apps. Doch gebe es noch zahlreiche weitere Medizin Apps oder Gesundheits Apps, welche die FDA weder kenne noch geprüft habe.
Deshalb wollte die US-Aufsichtsbehörde für Pharma, die FDA, zunächst vor allem die mobile medical apps prüfen und auch regulieren. Sprich: Es solle ein Zulassungsverfahren geben. Zunächst sollten vor allem Apps im Fokus stehen, welche "Ärzte oder sonstige medizinische Angestellte nutzen, um ihre Diagnosen auf Grund von medizinischen Bildern oder Charts zu bilden".

Des Weiteren sollen künftig Medizin Apps reguliert werden, die konkrete medizinische Hilfe bieten - wie dem Electrocardiography (EKG), mit dessen Hilfe abnormale Herz-Bewegung überprüft werden (Herzrhythmusstörungen).
Derweil scheint die Pharmabranche selbst von der neuen Regulierungstätigkeiten im Bereich der Medizin Apps angetan zu sein. So wird Bradley Merrill Thompson, ein Rechtsanwalt der im medizinischen Bereich tätigen Kanzlei Epstein, Becker & Green, mit den Worten zitiert, man fände die neuen Regulierungen und Vorgaben für einen Teil der Medizin Apps richtig.

Einige der bislang am Markt verfügbaren Medizin Apps sind zum Beispiel SpiroSmart. Die App nutzt ein Smartphone-Mikrophone, um die Atmungstätigkeit der Lunge zu messen. Besonders für Asthmakranke ist das hilfreich, weshalb die App auch als Asthma App bekannt ist. Da die ansonsten für ähnliche Krankheiten eingesetzten Geräte, wie Spirometers, schnell einige Tausend Euro kosten können, sind Medizin Apps häufig eine kostengünstige Alternative.

Des Weiteren gibt es Apps, die Essen auf allergieauslösende Mittel überprüfen können - und zwar mittels eines Biosensors, von Linsen und Filtern. Eine solche Allergie App hatte die University of Illinois at Urbana-Champaign entwickelt. Die App untersucht biometrisch in den Lebensmitteln Gifte, Bakterien, verseuchtes Wasser oder sonstige schädliche Inhalte. Allerdings ist die Allergie App mit rund 200 US-Dollar nicht ganz billig. Dennoch: Würde man sich eine Laborausstattung für die Überprüfung von Lebensmitteln kaufen, wären schnell bis zu 50.000 US-Dollar oder mehr zu bezahlen.

Eine weitere Gesundheits App ist HealthTap. Sie verbindet Verbraucher mit Pharma- und Medizin-Profis und ermöglicht so ein Frage- und Antwort-Austausch zu medizinischen Themen.

Beliebt ist auch die App MediSafe, bekannt auch als Tabletten App. Sie erinnert täglich zu einem gewünschten Zeitpunkt mehrmals an das Einnehmen von Medizin -also beispielsweise von Eisentabletten, Antibiotika oder sonstiger Medizin. Auch erinnert die App daran, wie lange die Medizinvorräte noch reichen und wann man neue kaufen oder bestellen sollte.

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