Krankheiten Embryonale Stammzellen erstmals geklont in USA / Katholiken entsetzt

Künftig könnte mit der nun weiter entwickelten Stammzellen-Technik Menschen Stammzellen eingesetzt werden, um Krankheiten zu bekämpfen oder komplett zu besiegen - wie die Parkinson’sche Krankheit, Herzprobleme oder Diabetes. Seit über einem Jahrzehnt versuchen weltweit Wissenschaftler, einen menschlichen Embryo zu klonen, also zu reproduzieren, sind aber bislang immer gescheitert. Ein südkoreanischer Wissenschaftler, der im Jahr 2004 behauptete, ihm sei das gelungen, hatte sich im Nachhinein als Hochstapler herausgestellt.

Foto: netz-trends.de
Wann werden Menschen geklont? Wahrscheinlich schon in wenigen Jahrzehnten.

Erstmals ist es Wissenschaftlern in den USA gelungen, Stammzellen (stem cells) von einem menschlichen Embryo zu klonen. Angeblich habe man, schreiben die Wissenschaftler in einem Beitrag der Zeitschrift "Cell", zwei Embryonen DNA von Hautzellen eines Kindes mit einer "genetic disorder" erfolgreich eingepflanzt. Ganz zu Anfang, vor sechs Jahren, habe man mit Affen-Embryos experimentiert, dort aber keine Erfolge in der Stammzellenforschung erzielen können.

Was für die einen ein großer Fortschritt ist, ist für die anderen - beispielsweise konservative Katholiken - eine Katastrophe. So lässt sich der katholische Geistliche, Reverent Tad Pacholczyk, der Direktor des "National Catholic Bioethics Center", einem unabhängigen think tank in Philadelphia, mit den Worten zitieren, wonach "embryo cloning unethical" sei. Besonders stört ihn, dass Embryone letztlich Mini-Kinder seien, die dazu benutzt würden, um Stammzellen zu entnehmen und die Embryone anschließend abzutöten. Doch, so seine weitere Kritik, seien auch Embryone Lebewesen.

Noch heißt es aus den USA, man wolle mit den geklonten Stammzellen definitiv ausschließen, Menschen zu klonen, also künstlich nachzubauen. Doch dürfte das ein frommes Versprechen bleiben, das schon in den nächsten Jahrzehnten gebrochen werden wird. Das lehrt die Vergangenheit. Auch nach der Entdeckung der Atomteilung in den 40er Jahren in Europa hatte es einst geheißen, die Erkenntnisse würden rein wissenschaftlich zur Schaffung von Energie verwendet werden - bis die US-Militärs sich zahlreichen deutschen Wissenschaftlern bemächtigten und wenige Jahre später zwei Atombomben im Zweiten Weltkrieg auf Japan abwarfen. Hunderttausende Menschen wurden dabei umgebracht und zerstümmelt. Die USA haben sich bis heute dafür nicht entschuldigt.

Nach dem nun im wissenschaftlichen Fachblatt "Cell" veröffentlichten Beitrag zu den gelungenen Fortschritten in der Stammzellenforschung erhoffen sich zunächst einmal viele wichtige Fortschritte in der Behandlung bislang häufig aussichtsloser Krankheiten: Hierzu gehören die Querschnittslähmung, die Parkinson’sche Krankheit, Herzkrankheiten, der Verlust von Armen, Beinen oder anderen Gliedmaßen. All das könnte mit Hilfe embryonaler Stammzellen in schon gar nicht allzu ferner Zeit medizinisch behoben werden.

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