Studie Krankenversicherung in den USA in der Diskussion / Bessere Versicherung schütz vor Krankheit nicht

Eine neue Studie zur Krankenversicherung ("medical care insurance") heizt in den USA die Diskussion über Wohl und Wehe der staatlich verfügten Krankenversicherung für jedermann neu an. So kommt die Untersuchung zum Verhalten Krankenversicherter in den USA zu der Erkenntnis, wonach Krankenversicherte nicht gesünder seien als Personen ohne eine Krankenversicherung. Publiziert wurde die Studie von der Rand Corporation, die sich mit Fragen rund die Gesundheit auseinandersetzt.

Foto: netz-trends.de
Eine neue Studie sorgt für Diskussionen rund um die neue amerikanische Krankenversicherung. Im Foto zu sehen: Die berühmten Hotels von Las Vegas, Bellagio soie Caesars Palace.

Die Krankheits-Studie, die derzeit in den USA diskutiert wird, basiert auf dem Verhalten von einigen tausend Personen. Dabei wurden die Probanden in fünf unterschiedliche Untersuchungsgruppen unterteilt und mit unterschiedlichsten Versicherungs-Bausteinen von Krankenversicherungen versehen. Ein zentrales Ergebnis der Studie: Personen mit einem umfangreicheren Krankenversicherungs-Schutz tendieren dazu, den Doktor oder das Krankenhaus öfters aufzusuchen, als Personen mit weniger Versicherungsschutz. Heikel ist die Erkenntnis die aus der Studie gezogen wird, nämlich wonach Personen mit einem umfangreicheren Leistungspaket der Privaten Krankenversicherungen, nicht gesünder seien, als Personen mit einem geringeren Versicherungs-Volumen.

Eine weitere Erkenntnis der Krankenversicherungs-Studie besagt, wonach die Krankenversicherungen die Verbraucher davor schützten, hohe Rechnungen gegenüber Ärzten oder Krankenhäusern aus der Privatschatulle begleichen zu müssen. Das habe aber auch noch andere Nebenaspekte. Hierzu gehöre, dass die Last hoher Rechnungen auch psychische Auswirkungen auf die Test-Probanden gehabt hätte. Das heißt: Die Depressionsrate gut Versicherter sei deutlich geringer, als unter weniger gut versicherten Personen. Allerdings könne auch die beste Krankenversicherung die Versicherten nicht vor klassischen Krankheiten, wie Diabetes, besser bewahren, als schlechter Versicherte.

Nun gibt es nicht wenige Amerikaner, die aus den Erkenntnissen der neuen Krankenstudie ableiten, wonach das vom US-Präsidenten Barack Obama mit der Partei der "Demokraten" im Senat und Kongress durchgepeitschte neue "health care law" letztlich doch unnötig und ineffizient sei. Ihr Argument: Wozu mit Milliarden Steuer-Dollar 25 bis 30 Mio. Amerikaner Krankenpflichtversichern, wenn es eh nichts nützt?

Kommentar: Die neue US-Studie zeigt einmal mehr, dass vor allem Statistiken eben ihre Grenzen haben. Eine typische Szene in den USA ist beispielsweise, dass bereits 45-Jährige über ein komplett künstliches Gebiss verfügen, da sie in den Jahren zuvor sich niemals einen Besuch beim Zahnarzt leisten konnten. Eine Zahnkrankenversicherung hätte aber die Kosten übernommen und damit die Gesundheit der Zähne besser gewährleisten können.

Zudem: Krankheiten sind ja nicht der Normalzustand. Eine Versicherung ist dann hilfreich, wenn man krank ist. Nur weil nicht jeder an Krebs stirbt, heißt das ja nicht, dass es unnötig wäre eine gute Krankenversicherung abzuschließen, die im Falle einer Krebserkrankung die teils weit über 100.000 US-Dollar liegenden Rechnungen übernehmen würde.

Deshalb: Es war richtig, dass die USA endlich auch im Bereich der sozialen Absicherung mehr für seine Bürger tut, als bislang. Steuergelder dürfen nicht nur für Kriege verwendet werden, wie es die USA seit Jahrzehnten exzessiv tun. Alleine der Afghanistan-Krieg hat die amerikanischen Steuerzahler weit über 100 Mrd. US-Dollar gekostet, schreibt das pazifistische Portal kriegsberichterstattung.com.

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